Promotion in Frankreich finanzieren

Studienförderungen in Frankreich
Studierende, Forscher

Häufig muss man einen Finanzierungsplan vorlegen, um sich an einer Ecole doctorale anzumelden.

Dabei muss man mindestens 800 bis 1300 Euro pro Monat nachweisen können. Den genauen geforderten Betrag finden Sie in der Übersicht von Campus France auf der Seite der jeweiligen Ecole doctorale. Finanzierungsmöglichkeiten sind im Katalog Campus Bourses aufgelistet.

Die Finanzierung muss die gesamten 3 Jahre des Promotionsstudiums abdecken, um es dem Doktoranden zu ermöglichen, sich vollständig der Forschung zu widmen. Die Ecole doctorale ist der wichtigste Ansprechpartner des Doktoranden für Finanzierungsfragen und deren Umsetzung.
Die Einschreibegebühren für die Promotion werden jährlich vom Staat vorgegeben und betragen 380€/Jahr (2018).


Es gibt mehrere Finanzierungsmöglichkeiten:

Der contrat doctoral

Das Projekt wird von der Ecole doctorale finanziert. Der contrat doctoral (Doktorandenvertrag) kann innerhalb der ersten sechs Monate des ersten Promotionsjahres abgeschlossen werden und gilt drei (maximal 5) Jahre. Er gewährleistet Versicherungsschutz und eine monatliche Bruttovergütung von mindestens 1684,93 Euro (Netto: 1400 Euro/Monat). Zudem bietet er alle sozialen Absicherungen eines öffentlich-rechtlichen Arbeitsvertrages. Er ist an allen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen identisch.


Die Auswahl der Kandidaten erfolgt durch die Ecole doctorale. Dabei ist es sinnvoll, sich an die Einrichtung zu wenden, in der man zuvor im Rahmen der Masterarbeit ein Forschungspraktikum absolviert hat.

Der contrat d’organismes de recherche

Das Projekt wird von einer staatlichen Forschungseinrichtung (CNES, CNRS, CEA, etc.) finanziert.
Die Forschungseinheit finanziert das Projekt mit monatlich 1500 Euro netto.  

Financement sur contrat

Das Projekt wird von der französischen nationalen Agentur für Forschung finanziert. Die ANR unterstützt das Forschungsprojekt mit monatlich 1400-1500 Euro.

Das European Joint Doctorate (Action Marie Slodowka Curie)

Beim European Joint Doctorate, einem durch das „Horizon 2020“ eingeführten EU-Programm, erhält der/die Doktorand/in eine Betreuung aus mindestens drei verschiedenen Partnerländern und von drei verschiedenen Einrichtungen, die über das Promotionsrecht verfügen. Dadurch lernt er/sie verschiedene Herangehensweisen in der Forschung kennen und absolviert die Promotion in einem interdisziplinären Kontext. Bei erfolgreicher Verteidigung der Dissertation erhält der/die Doktorand*in einen dreifachen Abschluss. Das Programm läuft über 36 Monate. In der Zeit werden die ProgrammteilnehmerInnen finanziell gefördert.

Mehr Infos

Die conventions industrielles de formation par la recherche

Die C.I.F.R.E. ermöglicht es Doktorand*innen, ihre Promotion in einem Unternehmen in Zusammenarbeit mit einer firmenexternen Forschungsgruppe vorzubereiten. Dafür wird zwischen dem Unternehmen und dem/der Doktorand*in ein dreijähriger Arbeitsvertrag abgeschlossen. Die Forschung wird durch das Unternehmen mit circa 1950 Euro monatlich (brutto) vergütet.


Das C.I.F.R.E.-Programm garantiert in der Regel eine erfolgreiche Promotion (90% der Doktorand*innen aller Fachrichtungen bestehen die Verteidigung ihrer Dissertation). Bei Interesse an dem Programm können Studierende gemeinsam mit der Ecole doctorale einen Antrag bei der Association nationale de la recherche technique (A.N.R.T.) stellen. Das Angebot ist in den Naturwissenschaften am größten. 2016 wurden aber auch 11% der Verträge in den Sozial- und 13% in Humanwissenschaften abgeschlossen.

Die Eiffel-Exzellenz-Programm

Das Eiffel-Exzellenz-Programm wurde vom französischen Außenministerium initiiert. Auf Promotionsniveau richtet es sich auch an deutsche bis 35.

Eigenständige Finanzierung

Die nationale Agentur der Doktoren (ANDès) veröffentlicht jedes Jahr einen Finanzierungsführer für die Doktorarbeit.